Maßgeblich für die Elimination von Hepatitis C ist, dass positiv Getestete möglichst rasch eine adäquate Behandlung erhalten.7 Da Hausärzt*innen die Medikamente häufig nicht selbst einsetzen, spielt die Vernetzung zwischen Haus- und Fachärzt*innen ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung von Hepatitis C.
Seit dem S3-Leitlinien-Addendum im November 2020 wird ein sofortiger Therapiestart empfohlen, wenn HCV-RNA nachgewiesen ist und die typische Konstellation einer chronischen# HCV-Infektion vorliegt. Wichtig zu wissen: Hepatitis C ist mittlerweile bei nahezu allen Menschen schnell und gut verträglich heilbar§. Heilung bedeutet in diesem Fall, dass sich das Virus vollständig eliminieren lässt.7
Beim Einsatz direkt antiviral wirksamer Substanzen (direct acting antivirals, DAAs) mit pangenotypischem Ansatz kann die Therapie normalerweise ohne aufwendige Voruntersuchungen gestartet werden: Benötigt werden die Kenntnis über den Zirrhosegrad, Nierenfunktionswerte und Informationen über möglicherweise erfolgte Vortherapien.7 Die Dauer der DAA-Therapien ist mit i. d. R. 8 bis 12 Wochen relativ kurz.
# Eine Hepatitis C gilt als chronisch, wenn klinisch und laborchemisch keine akute (ikterische) Hepatitis und anamnestisch und laborchemisch kein Risiko für eine Übertragung des Virus bzw. keine Evidenz für eine Serokonversion in den letzten 6 Monaten vorliegt. In diesen Fällen kann eine antivirale Therapie umgehend begonnen werden.7
§ Als von einer chronischen Hepatitis C geheilt gelten Patient*innen, die 12 Wochen nach Behandlungsende ein anhaltendes virologisches Ansprechen (sustained virologic response, SVR12) aufweisen.