Wie entsteht das Glaukom?
Die Ursache kann zum Beispiel ein gestörter Abfluss des Augenwassers, dem sogenannten Kammerwasser, in der vorderen Augenkammer sein oder es wird mehr Kammerwasser gebildet, als abfließen kann. Die Folge: Der Augeninnendruck steigt und dies wiederum schwächt die Durchblutung der empfindlichen Sehnervenfasern, die hierdurch unwiederbringlich Schaden nehmen können. Ein langfristig anhaltender hoher Augeninnendruck schädigt so den Sehnerv.2
Seltener tritt das Glaukom ohne erhöhten Augeninnendruck auf. In diesem Fall tragen andere Faktoren, wie eine nicht ausreichende Durchblutung zur Schädigung der Sehnerven bei. Darüber hinaus kann der Grüne Star infolge einer anderen Erkrankung auftreten, ein sogenanntes Sekundärglaukom. Die möglichen Ursachen sind sehr vielfältig: Verletzungen, Entzündungen oder Fehlbildungen des Auges, aber auch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus sind dafür Beispiele.3
Die fortschreitende Schädigung des Sehnervs führt zunehmend zu Ausfällen im Gesichtsfeld; also dem Sehbereich, den jeder wahrnehmen kann, ohne die Augen zu bewegen. Die Nervenschädigung schreitet in der Regel langsam und schmerzlos fort. Den zunehmenden Sehverlust bemerken Betroffene oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Dies macht das Glaukom zu einer heimtückischen Erkrankung: Bleibt es unbehandelt, kann es zur Erblindung führen. Experten empfehlen daher, ab einem Alter von 40 Jahren regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung bei einem Augenarzt zu gehen, denn ein früh erkanntes Glaukom lässt sich in der Regel gut therapieren.4
Welche Beschwerden verursacht der Grüne Star?
Frühe Stadien des Grünen Stars bleiben oft über Jahre unbemerkt, weil das Gehirn die Schwächen ausgleicht, indem es z.B. die fehlenden Informationen des anderen Auges übernimmt.5 Erst wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist, werden die Sehschäden für den Betroffenen deutlich spürbar.
Meist bestehen beim Glaukom keine Schmerzen. Eine Ausnahme bildet die seltene akute Form: der Glaukom-Anfall. Hierbei kann plötzlich die Sehkraft abfallen, häufig in Verbindung mit starken Schmerzen. Auch Allgemeinsymptome wie Übelkeit und Erbrechen können auftreten.6
Ein besonderer Stellenwert beim Krankheitsbild des Glaukoms liegt demnach in der Vorsorge, denn erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung bemerkt der Patient Einschränkungen. Daher kommt der Früherkennung eine besondere Bedeutung zu. Durch Vorsorgeuntersuchungen kann die Diagnose eines Glaukoms so früh wie möglich gestellt werden – im Idealfall so früh, dass der Patient noch keinerlei Einschränkung wahrnehmen kann. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto höher ist also das Niveau der Sehqualität, welches die Behandlung stabilisieren kann.7
Wie kann man den Grünen Star therapieren?
Bereits verlorene Sehnervenfasern können nicht wiederhergestellt werden. Deshalb ist eine frühzeitige Therapie notwendig um den derzeitigen Stand möglichst zu erhalten oder mindestens den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen.7
Der Großteil der etablierten Therapien dient der Senkung des Augeninnendrucks, um die Sehnerven zu entlasten. Hierfür steht uns heutzutage ein großes Spektrum an Optionen zur Verfügung. Für die Auswahl sind unter anderem die Art des Glaukoms, das Stadium der Erkrankung und die allgemeinen Vorerkrankungen relevant. Insbesondere bei Glaukomen ohne erhöhten Augeninnendruck braucht es auch allgemeine Maßnahmen wie die Optimierung des Blutdrucks. Zu niedrige oder schwankende Blutdruckwerte sollten vermieden werden.8
Das Glaukom ist eine chronische Erkrankung. Auch wenn mit der passenden Therapie eine stabile Situation erreicht ist, müssen die Augen langfristig - meist lebenslang - mehrmals jährlich augenärztlich kontrolliert werden. Wenn sich Untersuchungsbefunde verschlechtern, kann die Dosierung oder Art der Therapie angepasst werden.7