Übersicht über Hepatitis C (HCV)
Die chronische Hepatitis C ist eine Lebererkrankung, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. Das Virus wird durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen. Daher sind manche Personen einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt, unter anderem Drogenkonsumenten, Personen, die sich Tattoos unter unhygienischen Bedingungen stechen lassen, Menschen mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr und verletzungsanfälligen Sexualpraktiken sowie Personen mit beruflich bedingtem Infektionsrisiko.
Eine Infektion mit Hepatitis C bleibt oft lange unerkannt, denn in etwa drei von vier Fällen haben die Betroffenen keine oder nur unspezifische, grippeähnliche Symptome.1 Das macht die Erkrankung schwer zu diagnostizieren und verhindert häufig eine rechtzeitige Therapie. Bis zur Diagnose können Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen. Virusträger ohne Diagnose können so unwissentlich andere Menschen anstecken. Bei verdächtigen Symptomen, insbesondere in Kombination mit erhöhten Leberwerten, ist es daher wichtig, dass der Arzt auf Hepatitis C testet. Unbehandelt kann eine chronische Hepatitis C schwere gesundheitliche Folgen haben: bis zu 20% der chronischen HCV-Patienten entwickeln innerhalb von 20 Jahren eine Leberzirrhose2, die im Endstadium zum Leberversagen führen kann. Auch Leberzellkrebs ist eine mögliche Spätfolge der Infektion.
Weltweit sind rund 71 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert.3 Im Jahr 2015 wurden 1,75 Millionen Neuinfektionen diagnostiziert.4 In Deutschland wurden für das Jahr 2019 ca. 6.000 Fälle von Hepatitis C übermittelt.5 Männer infizieren sich häufiger als Frauen.5
Bis vor einigen Jahren war die HCV-Infektion eine chronische und schwer zu behandelnde Krankheit. Doch moderne, direkt antiviral wirkende Medikamente (DAAs) haben die Therapie der Hepatitis C revolutioniert und die Perspektiven der Patienten entscheidend verbessert: Mit diesen Therapien ist Hepatitis C bei fast jedem Patienten heilbar.