Spasticity Assessment Matrix (SAM) 

Spastizität nach Schlaganfall

In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Patient*innen einen Schlaganfall1. Bereits früh nach dem Akutereignis kann es zum Auftreten einer Spastizität kommen. Die Prävalenz definiert als Modified Ashworth Scale (MAS) > 1 steigt mit der Zeit an – innerhalb von 4 Wochen tritt bereits bei bis zu 27 % der betroffen eine Spastizität auf, nach mehr als 3 Monaten sind bis zu 43 % der Patient*innen betroffen. Die Prävalenz für eine beeinträchtigende Spastizität nach Schalaganfall (PSS) (MAS ≥ 2) liegt bei 13 %2,3. Unbehandelt kann dies zu permanenten Kontrakturen von Muskeln und Sehnendauerhaften Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit und Funktionsverlust führen5. Dies hat einen großen Einfluss auf die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Betroffenen, weil es zu Schmerzen, Isolation und Mobilitätsverlust kommen kann6. Über 75 % der Betroffenen weisen einen Pflegegrad 2–4 auf, 45 % entwickeln eine Depression und mehr als 50 % nehmen regelmäßig Schmerzmittel ein und es besteht eine Fehl- und Unterversorgung7. Neben den körperlichen Auswirkungen führt eine Spastizität auch zu einer höheren Belastung in der Pflege8.


Wichtigkeit einer frühen Identifizierung von Risikopatient*innen

Eine frühe Identifizierung von Patient*innen mit einem erhöhten Risiko für eine schwere oder behindernde Spastizität nach Schlaganfall kann das Risiko für assoziierte Komplikationen verringern und möglicherweise zu einer langfristigen Verbesserung der spastischen Bewegungsstörung der Extremitäten beitragen9,10. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde bereits ein Referral Tool, die Spastikampel, entwickelt, die das Patientenrisiko für eine PSS ermittelt und eine Hilfestellung für weitere Schritte im Behandlungsplan der Betroffenen geben sollen. Bei der Beurteilung des Risikos im Referral Tool werden jedoch auch Bildgebungsverfahren wie CT oder MRT benötigt, welche nicht immer für jeden zugänglich sind. Die Erfahrung zeigt aktuell, dass die bestehenden Strukturen nicht ausreichend effektiv sind, um Risikopatient*innen frühzeitig zu identifizieren und ihnen die notwendige Therapie zukommen zu lassen. Ein Beleg dafür ist, dass nur knapp über 60 % der Betroffenen mit einer Spastizität an Neurolog*innen überwiesen werden7.


Einfache Früherkennung mit Hilfe der Spasticity Assessment Matrix 

Um diese Versorgungslücke zu verkleinern, wurde die Spasticity Assessment Matrix (SAM) in einer Zusammenarbeit von Expert*innen sowie Hausärzt*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen mit der AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG entwickelt.

Die Matrix ist ein einfaches Screeninginstrument, um eine schnelle Einschätzung des Risikos einer Entwicklung einer spastischen Bewegungsstörung bei Schlaganfallpatient*innen mit dem Potenzial zu Komplikationen zu erhalten. Die SAM kann in den klinischen Alltag oder die neurologische Rehabilitation integriert werden, um eine zeitnahe Überweisung von Risikopatient*innen an Spezialist*innen im Management von spastischen Bewegungsstörungen zu gewährleisten. Das Tool basiert auf zwei hoch prädiktiven und einfach zu überprüfenden Risikofaktoren für eine PSS: der geschwindigkeitsabhängigen Zunahme des Muskeltonus und dem Auftreten einer Parese​11​. Mit Hilfe der SAM werden die Muskelbeweglichkeit und das Auftreten von Muskelschwäche an Ellenbogen, Hand-, Knie- und Fußgelenk überprüft und schnell und einfach ausgewertet, um Risikopatient*innen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.  

Tragen auch Sie mit der Anwendung des Tools zu einer Verbesserung der frühen Versorgung und der Vermeidung von Komplikationen einer spastischen Bewegungsstörung bei und laden Sie sich das SAM-Tool direkt hier herunter.


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Prof. Dr. med. J. Wissel zur Bedeutung des SAM Tools


Neues Assessment-Tool

Mit dem SAM-Tool lassen sich frühzeitig und effektiv Versorgungslücken erkennen. Warum das Menschen mit einer spastischen Bewegungsstörung nach einem Schlaganfall zugutekommt, erläutert Prof. Dr. med. J. Wissel.


  1. Robert Koch Institut. Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Berlin: RKI, Gemeinsam getragen von RKI und Destatis; 2015.
  2. Lundström E, Smits A, Terént A, Borg J. Time-course and determinants of spasticity during the first six months following first-ever stroke. J Rehabil Med. 2010 Apr;42(4):296-301.
  3. Wissel J, Manack A & Brainin M. Toward an epidemiology of poststroke spasticity. Neurology. 2013 Jan 15;80:S13-9.
  4. Kheder A, Nair KP. Spasticity: pathophysiology, evaluation and management. Pract Neurol. 2012 Oct;12(5):289-98. 
  5. Graham LA. Management of spasticity revisited. Age Ageing. 2013 Jul;42(4):435-41. 
  6. Bhimani R, Anderson L. Clinical understanding of spasticity: implications for practice. Rehabil Res Pract. 2014;2014: 279175.
  7. Potempa C, Thiem H, Rychlik R, et al. Zur Versorgungslage von Patienten mit spastischer Bewegungsstörung in Deutschland. Monit Versorgungsforschung. 2019;12:65-72.
  8. Ashford S, Turner-Stokes L, Allison R, Duke L. College of Physicians. Spasticity in adults: management using botulinum toxin. 2. Ed. National Guidelines. Royal College of Physicians; 2018.
  9. Brainin M, Norrving B, Sunnerhagen KS, et al. International PSS Disability Study Group. Poststroke chronic disease management: towards improved identification and interventions for poststroke spasticity-related complications. Int J Stroke. 2011 Feb;6(1):42-6.
  10. Duncan PW, Zorowitz R, Bates B, Choi JY, Glasberg JJ, Graham GD, Katz RC, Lamberty K, Reker D. Management of Adult Stroke Rehabilitation Care: a clinical practice guideline. Stroke. 2005 Sep;36(9):e100-43. 
  11. Glaess-Leistner S, Ri SJ, Audebert HJ, Wissel J. Early clinical predictors of post stroke spasticity. Top Stroke Rehabil. 2021 Oct;28(7):508-518.
ABBV-DE-00960-MC