10.04.2023


Früherkennung

Spasticity Assessment Matrix (SAM) – ein Tool zur Früherkennung

 

Spastizität nach Schlaganfall

Pro Jahr treten in Deutschland etwa 270 000 Schlaganfälle auf​1​. Bereits früh nach dem Akutereignis kann es zum Auftreten einer Spastik nach Schlaganfall (PSS) kommen. Das Risiko für eine Spastik definiert als modified ashworth scale (MAS) > 1 steigt mit der Zeit an: sind in den ersten vier Wochen nur 4-27% betroffen, sind es nach 3 Monaten schon bis zu 43%. Die Prävalenz für eine beeinträchtigende PSS (MAS≥2) liegt bei 13%​2​. Unbehandelt kann dies zu permanenten Kontrakturen von Muskeln und Sehnen​3​, dauerhaften Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit und Funktionsverlust führen​4​. Dies hat einen großen Einfluss auf die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Betroffenen, weil es zu Schmerzen, Isolation, Mobilitätsverlust und Dekubitus kommen kann​3​. Über 75% der Betroffenen weisen einen Pflegegrad 2-4 auf, 45% entwickeln eine Depression und mehr als 50% nehmen regelmäßig Schmerzmittel ein und weniger als 10% werden leitliniengerecht therapiert​5​. Neben den direkten Auswirkungen auf die Patient*innen selbst führt eine Spastik auch zu einer höheren Belastung in der Pflege​6​. 


Früherkennung ein wichtiger Beitrag zur optimalen Patientenversorgung

Eine frühzeitige Identifizierung und Diagnose ist wichtig, um eine optimale Patientenversorgung zu erreichen​7,8​, denn dies kann das Risiko für Spastik-assoziierte Komplikationen verringern und zu einer möglichen langfristigen Verbesserung der Spastik beitragen​7​. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde bereits ein Referral Tool/Spastikampel entwickelt, das das Patientenrisiko für eine PSS ermittelt und eine Hilfestellung für weitere Schritte im Behandlungsplan der Betroffenen geben soll. Für die Beurteilung des Risikos werden jedoch komplexe Bildgebungsverfahren wie CT oder MRT benötigt, welche nicht immer für jeden zugänglich oder auswertbar sind. Die bestehenden Strukturen reichen daher nicht aus, um Risikopatient*innen frühzeitig zu identifizieren und ihnen die notwendige Therapie zukommen zu lassen, da vor allem nur knapp über 60% der Betroffenen mit einer PSS  an eine Neurologin überwiesen werden5​. 


Einfache Früherkennung mit Hilfe der Spasticity Assessment Matrix 

Um die Versorgungslücke zu verkleinern, wurde die Spasticity Assessment Matrix (SAM) unter Leitung eines führenden Neurologen im Bereich der Bewegungsstörungen und in Zusammenarbeit mit weiteren Expert*innen sowie Hausärzt*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen entwickelt. Sie ist ein einfaches Screeningtool für Hausärzt*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen, um eine schnelle Einschätzung des Risikos einer Spastik bei Schlaganfallpatient*innen zu erhalten. Die SAM kann in den Behandlungsalltag oder die Rehabilitation integriert werden, um eine zeitnahe Überweisung von Risikopatient*innen an eine Spezialistin im Management von Bewegungsstörungen zu gewährleisten. Das Tool basiert auf zwei hoch prädiktiven und einfach zu überprüfenden Risikofaktoren für eine PSS, der geschwindigkeitsabhängigen Zunahme des Muskeltonus und dem Auftreten einer Parese​9​. Mit Hilfe der SAM werden die Muskelbeweglichkeit und das Auftreten von Muskelschwäche an Ellen-, Hand-, Knie- und Fußgelenk überprüft und schnell und einfach ausgewertet, um Risikopatient*innen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.  

Tragen auch Sie zu einer verbesserten Patientenversorgung bei und nutzen Sie SAM zur Identifizierung von Risikopatient*innen. Bestellen Sie sich hierfür Ihr persönliches SAM-Starterset oder laden Sie es direkt hier herunter.  



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  1. Robert-Koch-Institut. Gesundheit in Deutschland, Gesundheitsberichtserstattung des Bundes.
  2. Lundström, E., Smits, A., Terént, A. & Borg, J. Time-course and determinants of spasticity during the first six months following first-ever stroke. J Rehabil Med 42, 296–301 (2010). 
  3. Kheder, A. & Nair, K. P. S. Spasticity: pathophysiology, evaluation and management. Pract Neurology 12, 289 (2012). 
  4. Graham, L. A. Management of spasticity revisited. Age Ageing 42, 435–441 (2013). 
  5. Potempa, C. et al. Zur Versorgungslage von Patienten mit spastischer Bewegungsstörung in Deutschland. Monit Versorgungsforschung 12, 65–72 (2019). 
  6. Physicians, R. C. of. Spasticity in adults: management using botulinum toxin | National Guidelines. (2018). 
  7. Brainin, M. et al. Poststroke Chronic Disease Management: Towards Improved Identification and Interventions for Poststroke Spasticity-Related Complications. Int J Stroke 6, 42–46 (2011). 
  8. Duncan, P. W. et al. Management of Adult Stroke Rehabilitation Care. Stroke 36, e100–e143 (2005). 
  9. Glaess-Leistner, S., Ri, S. J., Audebert, H. J. & Wissel, J. Early clinical predictors of post stroke spasticity. Top Stroke Rehabil 28, 508–518 (2021). 
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