Prof. Dr. Klaus Krüger berichtet

DGRh-Kongress Düsseldorf 2024

Prof. Klaus Krüger war beim Kongress der DGRh und berichtet von seinen Highlights. Neben Neuigkeiten in der Forschung zu rheumatischen Indikationen war z.B. auch das neue Memorandum der DGRh Thema.

Aufgrund eines glücklichen Zusammentreffens von durchgehend spätsommerlichem Wetter im wunderschönen Düsseldorf, einem mit viel Platz ausgestatteten und gut erreichbarem Messezentrum als Lokalisation der Veranstaltung und einer Rekordzahl an Teilnehmern (mehr als 3100), kann der diesjährige Kongress schon von den Rahmenbedingungen her als einer der gelungensten in der langjährigen Geschichte der DGRh-Kongresse eingeschätzt werden. Das hervorragende Programm mit 86 Sitzungen, 310 Vorträgen und 295 Abstracts, gestaltet von 335 Referierenden trug natürlich entscheidend zu diesem Gelingen bei, nicht zuletzt auch das Rahmenprogramm mit einem beschwingten Festabend in der Rhein-Terrasse.¹ Deutlich besser gewählt war in diesem Jahr der Termin später im September, in allen Bundesländern waren die Sommerferien zu diesem Zeitpunkt vorbei, vielleicht ein zusätzlicher Grund für den Rekordbesuch. Hervorzuheben ist, dass wieder zwei Ehrenmitgliedschaften der Gesellschaft für Frau Prof. Cornelia Weyand, Stanford und Prof. Heinz-Jürgen Lakomek, Minden aufgrund ihrer langjährigen Verdienste um die Rheumatologie verliehen wurden. Der nachfolgende Überblick kann zwangsläufig nur ausgesuchte Aspekte aus dem sehr großen Angebot an Neuigkeiten aus diesem Kongress liefern.²

Gegenstand intensiver Diskussionen: Das soeben erschienene Memorandum der DGRh³

Es war mit einer eigenen Sitzung unmittelbarer Bestandteil des Kongresses und auch kurz zuvor erschienen und deshalb beim Kongress vieldiskutiert: Das aktuelle Memorandum der DGRh, das den Finger in die Wunde einer leider immer defizitäreren Versorgung der Rheumapatienten in Deutschland legt und damit einen düsteren Kontrapunkt zum glanzvoll verlaufenen Kongress setzt. Es wurde darauf hingewiesen, dass einerseits die Zahl von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kontinuierlich steigt (derzeit ca. 1.8 Millionen betroffen), andererseits die Zahl versorgender Spezialisten abnimmt. Aktuell liegt sie bei 1164 Fachärzten, von denen aber 30 % älter als 60 Jahre sind - mindestens 700 Rheumatologen fehlen. Diese Zahl scheint sogar zu positiv, denn nicht genug ist berücksichtigt, dass auch in der Rheumatologie der Trend zur Halbtagstätigkeit um sich greift und damit die für die Versorgung verfügbare Zeit zusätzlich abnimmt. Viele Kollegen wussten bei den umfangreichen Diskussionen in Düsseldorf Horrorgeschichten von einjähriger Wartezeit von neuen Rheumapatienten auf einen Termin beim Spezialisten zu berichten, und die Liste von rheumatologischen Zentren, die verzweifelt versuchen, freie Stellen zu besetzen wird immer länger. Die Ursachenforschung deckt schnell z.B. den eklatanten Mangel an Ausbildungsstätten auf, Rheumakliniken nehmen an Zahl deutlich ab, und nur zehn der 38 medizinischen Fakultäten weisen einen rheumatologischen Lehrstuhl auf.⁴

Leitlinien

Eine eigene Leitlinien-Session eröffnete den Kongress und legte offen, dass bei der Erstellung von Leitlinien die DGRh und der Kreis mitarbeitender Experten hervorragende Arbeit leistet - dies vor dem Hintergrund, dass die Leitlinien-Arbeit aufgrund der ständig steigenden Anforderungen und der immer umfangreicher notwendig werdenden Leitlinien-Recherchen kontinuierlich komplizierter und aufwändiger wird.

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