CED-Bio-Assist-Studie

CED-Fachassistenzen können Patient⋅innenversorgung maßgeblich verbessern


Profitieren CED-Patient⋅innen, die eine Biologikatherapie erhalten, von einer zusätzlichen Betreuung durch eine speziell geschulte CED-Fachassistenz? Die Ergebnisse der Studie CED-Bio-Assist sprechen dafür.1


Die CED-Bio-Assist-Studie ist ein vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit 5,4 Millionen Euro gefördertes Projekt, das im März 2023 erfolgreich abgeschlossen wurde2. Dahinter stand der Gedanke, dass medizinische Fachangestellte eine wichtige Lotsenfunktion in der Gastroenterologie einnehmen, CED-Patient⋅innen als Vertrauenspersonen und zentrale Anlaufstelle zur Seite stehen und damit Ärzt⋅innen im Praxisalltag zeitlich entlasten können. Vordergründig ging es in der Studie um die Frage, ob sich die zusätzliche Betreuung durch eine geschulte CED-Fachassistenz in einer verbesserten Lebensqualität der Patient⋅innen widerspiegelt. Erste Ergebnisse sind im Februar 2024 auf dem Kongress der European Crohn’s and Colitis Organisation vorgestellt worden.


Wie lief die Studie ab?

Im Rahmen des Projekts haben bundesweit 239 medizinische Fachangestellte, die in Praxen, Ambulanzen oder medizinischen Versorgungszentren mit gastroenterologischem Schwerpunkt arbeiten, eine Schulung zur CED-Fachassistenz absolviert. Vom 01.01.2020 bis zum 18.01.2021 konnten insgesamt 1.086 CED-Patient⋅innen, die in diesem Zeitraum eine Biologikatherapie erhielten, für die Studie rekrutiert werden. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1 : 1 auf die beiden Studienarme aufgeteilt1:

  • Die Kontrollgruppe erhielt die übliche medizinische Standardversorgung.
  • Die Interventionsgruppe wurde zusätzlich von den im Vorfeld ausgebildeten CED-Fachassistenzen betreut.

In halbjährlichen Intervallen wurde die krankheitsspezifische Lebensqualität der Patient⋅innen mithilfe eines Fragebogens ausgewertet (SIBDQ, Short Inflammatory Bowel Disease Questionnaire). Die CED-Fachassistenzen gaben auch eine persönliche Einschätzung zu ihren Tätigkeiten im Rahmen der Studie zu Protokoll. Außerdem wurden die Patient⋅innen dazu befragt, wie zufrieden sie mit der Betreuung durch die CED-Fachassistenz waren1.


Patientinnen empfinden zusätzliche Betreuung als Bereicherung

Bei Patient⋅innen, die zu Studienbeginn eine eingeschränkte Lebensqualität hatten, verbesserte sich diese in der Interventionsgruppe schon in den ersten sechs Monaten stärker als in der Kontrollgruppe. Dieser Trend setzte sich auch in den folgenden Monaten bis einschließlich Monat 18 fort und fiel nach zwölf Monaten statistisch signifikant zugunsten der zusätzlichen Betreuung durch die CED-Fachassistenzen aus1.

Die beteiligten CED-Fachassistenzen wurden jeweils nach sechs und 15 Studienmonaten zu den folgenden Aspekten ihrer Tätigkeit befragt1:

  • Bereitet Ihnen die Arbeit als CED-Fachassistenz Freude?
  • Empfinden Sie Ihre Arbeit als sinnvoll?
  • Haben Sie ausreichend Zeit für das Gespräch mit Ihren Patient⋅innen?
  • Erfüllt Ihre Einrichtung die Voraussetzungen für Ihre Tätigkeit als CED-Fachassistenz?

Die meisten Befragten äußerten sich positiv zu diesen Fragen. Allerdings berichteten zwischen 20 und 30 Prozent der CED-Fachassistenzen, dass nicht genug Zeit und/oder geeignete Räumlichkeiten für den Austausch mit den Patient⋅innen zur Verfügung gestanden und dass sie von ärztlicher Seite nicht die gewünschte Wertschätzung für ihre Arbeit erfahren hätten. Die Patient⋅innen bewerteten das Projekt äußerst positiv: 94 Prozent von ihnen empfanden die zusätzliche Betreuung durch eine CED-Fachassistenz als überaus hilfreich1.

Insgesamt haben sich die Erwartungen an das Projekt also erfüllt: Die überwiegende Mehrheit der Fachassistenzen und Patient⋅innen haben das neue Versorgungskonzept als Bereicherung wahrgenommen. Auch einige an dem Projekt beteiligte Ärzt⋅innen zogen daraus einen Vorteil, da ihnen dank der verstärkten Unterstützung durch eine CED-Fachassistenz mehr Zeit für andere Tätigkeiten blieb1. Bislang ist aber noch unklar, ob die Betreuung durch eine geschulte CED-Fachassistenz in die Regelversorgung aufgenommen und damit erstattungsfähig wird.

Weitere Hintergrundinformationen zur Studie finden Sie hier.


  1. Hartman P et al. Inflammatory bowel disease patients with impaired quality of life on biologic therapy benefit from the support of an IBD nurse specialist: Results of a randomized controlled trial in Germany (IBDBIO-ASSIST study) - The IBD nurses perspective. ECCO-Kongress, 21. bis 24. Februar 2024, Stockholm, Schweden. Abstract N02 (ID: jjad212.1374).
  2. Gemeinsamer Bundesausschuss. CED Bio-Assist – Assistenzpersonal assoziierte Optimierung der Betreuung von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) unter einer Biologika-Therapie. Verfügbar unter https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/ced-bio-assist-assistenzpersonal-assoziierte-optimierung-der-betreuung-von-patienten-mit-chronisch-entzuendlichen-darmerkrankungen-ced-unter-einer-biologika-therapie.259; abgerufen am 27.02.2024.

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